„Krankentagegeld- und Berufsunfähigkeitsversicherung für junge Menschen- die Kombination macht´s“

Ich denke viele teilen meinen Wunsch, möglichst gesund zu bleiben.
Was morgen passiert, weiß jedoch keiner.
Auch wenn wir jung sind, ist das keine Garantie.
Deshalb möchte ich auf zwei wichtige Absicherungen, für Berufsunfähigkeit und Krankheit, zu sprechen kommen.
Denn ich kenne (leider) auch in meinem Freundes/-Bekanntenkreis junge Menschen, für die beide Versicherungen bereits zum Tragen gekommen sind.
Aber sie hatten diese Absicherungen und das macht den Unterschied.

Warum?
Die gesetzliche Absicherung in Deutschland sieht sowohl für Krankheitsfälle als auch für Berufsunfähigkeit bestimmte Leistungen vor, aber diese sind oft nicht ausreichend, um den gewohnten Lebensstandard zu halten, besonders wenn man im Wesentlichen von der gesetzlichen Unterstützung abhängig ist.

  1. Gesetzliche Krankentagegeldversicherung:
  • Wenn du gesetzlich krankenversichert bist, erhältst du im Krankheitsfall Krankengeld von deiner Krankenkasse.
  • Krankengeld wird ab dem 43. Tag der Arbeitsunfähigkeit gezahlt und beträgt maximal 70% deines Bruttoeinkommens, jedoch höchstens 90% des Nettoeinkommens.
  • Es gibt jedoch eine Obergrenze: Der Höchstbetrag für Krankengeld liegt bei etwa 112,88 Euro pro Tag (Stand 2025), was nicht ausreicht, um das ursprüngliche Einkommen vollständig zu ersetzen.
  • Für Selbstständige oder Freiberufler, die keine private Zusatzversicherung haben, ist das Krankengeld besonders gering, was oft zu erheblichen finanziellen Engpässen führen kann.
  1. Gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente (Erwerbsminderungsrente):
  • In der gesetzlichen Rentenversicherung gibt es eine Berufsunfähigkeitsrente (Erwerbsminderungsrente), aber die Kriterien und Leistungen sind ziemlich restriktiv.
  • Um eine solche Rente zu erhalten, muss man in der Regel nachweisen, dass man aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in seinem erlernten Beruf arbeiten kann, aber unter Umständen noch in einem anderen Beruf arbeiten könnte. Dies macht es in der Praxis oft schwer, Berufsunfähigkeit anerkannt zu bekommen.
  • Die Höhe der Erwerbsminderungsrente ist auch gering und orientiert sich am durchschnittlichen Einkommen, dass du während deiner Erwerbstätigkeit erzielt hast. In der Regel ist diese Rente so niedrig, dass sie den Lebensunterhalt kaum deckt.
  • Ein weiteres Problem: Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente gibt es nur, wenn du mindestens 5 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt hast und bestimmte weitere Voraussetzungen erfüllst. Bei jungen Menschen, die gerade erst ins Berufsleben gestartet sind, ist es daher häufig so, dass sie gar keine oder nur eine sehr geringe Leistung erhalten.

Zusammengefasst:

  • Die gesetzliche Krankentagegeldleistung deckt nur einen Teil des Einkommensverlustes ab und ist vor allem dann unzureichend, wenn du in den ersten Wochen oder Monaten deiner Krankheit auf einen größeren Einkommensersatz angewiesen bist.
  • Die gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente ist niedrig und wird in vielen Fällen nicht gezahlt, wenn du in einem anderen Beruf noch arbeiten könntest. Zudem ist sie nur dann verfügbar, wenn du schon längere Zeit in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hast.

Deshalb sind private Zusatzversicherungen wie die Krankentagegeldversicherung und die Berufsunfähigkeitsversicherung vor allem für junge Menschen, die ihre Einkommenssicherheit langfristig absichern wollen, sehr sinnvoll.

Die Verbindung zwischen einer Krankentagegeldversicherung und einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) liegt vor allem in der Absicherung der eigenen Arbeitskraft, jedoch mit einem unterschiedlichen Fokus.

  • Krankentagegeldversicherung: Diese tritt ein, wenn du vorübergehend krank wirst und nicht arbeiten kannst. Sie zahlt dir ein Tagegeld, um den Einkommensverlust während einer Krankheitsphase zu decken. Sie ist darauf ausgerichtet, kurzfristige Ausfälle zu kompensieren, etwa bei einer Krankheit oder einem Unfall, der dich für einige Wochen oder Monate arbeitsunfähig macht.
  • Berufsunfähigkeitsversicherung: Diese ist für den Fall gedacht, dass du dauerhaft oder für längere Zeit aufgrund von körperlichen oder psychischen Gründen nicht mehr in deinem Beruf arbeiten kannst. Sie zahlt eine monatliche Rente, die den Verdienstausfall bei einer dauerhaften Berufsunfähigkeit abdeckt, falls du deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst, auch wenn du „gesund“ im allgemeinen Sinne bist.

Beide Versicherungen bieten eine Absicherung gegen Einkommensverlust, aber in unterschiedlichen Szenarien und über verschiedene Zeiträume hinweg. Die Krankentagegeldversicherung hilft dir kurzfristig, während die Berufsunfähigkeitsversicherung dafür sorgt, dass du langfristig abgesichert bist, falls du deine berufliche Tätigkeit auf Dauer nicht mehr ausüben kannst.

Für junge Menschen ist es wichtig, beide Absicherungen zu bedenken: Die Krankentagegeldversicherung hilft in den ersten Krankheitsphasen, während die Berufsunfähigkeitsversicherung eine langfristige finanzielle Sicherheit bietet, wenn du dauerhaft erwerbsunfähig wirst. Gerade in jungen Jahren ist man sich oft der langfristigen Folgen von Berufsunfähigkeit nicht bewusst, aber gerade da ist es ratsam, frühzeitig vorzusorgen.

 

 

 

 

 

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Michelle Fraeßdorf
Michelle Fraeßdorf hat 2022 erfolgreich ihre Ausbildung zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen abgeschlossen und parallel dazu eine Ausbildung zur Europakauffrau absolviert. Anschließend setzte sie ihre berufliche Weiterbildung zur Fachwirtin für Versicherungen und Finanzen fort, die sie ebenfalls erfolgreich abschloss. Ihr Fokus liegt auf der Absicherung von Generation Z und Y, wobei sie besonderen Wert auf die spezifischen Bedürfnisse dieser Altersgruppen legt. Derzeit baut sie ihren eigenen Kundestamm auf und engagiert sich dafür, jungen Menschen durch Beratung und Aufklärung über Versicherungen und Finanzthemen zu helfen, um das in diesem Bereich oft fehlende Wissen zu vermitteln.