Existenzneutrale Risiken sind Ereignisse, die im Alltag zwar unangenehm sind und mit Kosten verbunden sein können, jedoch keinen nachhaltigen Einfluss auf die finanzielle Stabilität haben. Diese Risiken betreffen häufig kleinere Schäden oder Verluste, die durch Rücklagen oder vergleichsweise kostengünstige Versicherungen bewältigt werden können.

Beispiel 1: Zerkratztes Smartphone-Display

Ein zerkratztes oder gebrochenes Smartphone-Display gehört zu den typischen Alltagsärgernissen. Die Reparaturkosten liegen je nach Modell bei etwa 100 bis 400 Euro. Für die meisten Haushalte ist dies keine existenzbedrohende Ausgabe, da Rücklagen oder ein kurzfristiger Verzicht auf andere Ausgaben ausreichen, um den Schaden zu decken. Alternativ bieten Geräteversicherungen oder spezielle Zusatzversicherungen Schutz vor solchen Schäden – allerdings oft zu höheren Prämien im Vergleich zum Schadenswert.

Beispiel 2: Verlust eines Fahrrads

Der Verlust eines Fahrrads, etwa durch Diebstahl, verursacht ebenfalls Kosten, die stark vom Wert des Fahrrads abhängen. Ein Standardfahrrad im Wert von 500 Euro ist für die meisten finanzierbar, während der Verlust eines hochwertigen E-Bikes, das 2.500 Euro oder mehr kostet, schon spürbarer sein kann. Viele Hausratversicherungen decken Fahrraddiebstahl ab, jedoch oft mit Obergrenzen. Für hochwertige Fahrräder empfiehlt sich eine Zusatzversicherung.

Beispiel 3: Kleinere Autoreparaturen

Kratzer am Lack oder eine beschädigte Stoßstange am Auto verursachen Reparaturkosten von einigen Hundert Euro. Solche Ausgaben sind zwar ärgerlich, können aber durch Rücklagen oder die Kasko-Versicherung abgedeckt werden. Oft lohnt es sich jedoch, kleinere Schäden aus eigener Tasche zu zahlen, um eine Hochstufung bei der Versicherung zu vermeiden.

Charakteristik existenzneutraler Risiken

Diese Beispiele verdeutlichen, dass existenzneutrale Risiken vor allem durch ihre Häufigkeit auffallen, jedoch keine langfristigen finanziellen Probleme verursachen. Sie sind in der Regel durch eine kluge Haushaltsführung oder überschaubare Versicherungsprodukte gut abzusichern.

Fazit

Während existenzneutrale Risiken keine ernsthafte Gefährdung der finanziellen Existenz darstellen, zeigen sie, wie wichtig Rücklagen und bedarfsorientierte Versicherungen im Alltag sind. Eine vernünftige Abwägung zwischen Versicherungskosten und Selbstbeteiligung hilft, Ärgernisse zu bewältigen, ohne unnötige finanzielle Belastungen zu schaffen.

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Jörg Amthor
Jörg Amthor bringt mehr als vier Jahrzehnte Erfahrung in der Speditions- und Finanzbranche mit. Nach seiner Ausbildung zum Speditionskaufmann war er unter anderem für die Leitung der Exportabteilung Nordamerika verantwortlich. In der Zeit von 1988 bis 1990 war er in den USA tätig und verantwortete die Export- und Importtätigkeiten Europa und Japan. Ab 1991 wechselte er in die Versicherungs- und Finanzdienstleistungsbranche, wo er als Verbandskundenberater auf die Absicherung betrieblicher Risiken und die betriebliche Altersvorsorge spezialisiert war. 1999 absolvierte er eine Weiterbildung zum Finanzplaner an der European Business School, um seine Expertise in der Kapitalanlageberatung zu vertiefen. 2004 gründete er die AssCurat Versicherungsmakler & Finanzdienstleistungen GmbH, deren Vorstand er heute ist. Sein Schwerpunkt liegt auf der Beratung von Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern und Rechtsanwälten, insbesondere im Bereich Haftung und Kapitalanlage.