In einer Welt, in der nahezu alles digital vernetzt ist – vom Handy bis zur Zahnbürste, vom Auto bis zur Heizungsanlage – wird eines immer klarer: Ohne Sicherheit funktioniert nichts mehr. Denn je mehr Systeme miteinander kommunizieren, desto mehr Angriffsflächen entstehen. Und mit der zunehmenden Integration von künstlicher Intelligenz (KI) werden diese Angriffe nicht nur häufiger, sondern auch raffinierter.

Stellen Sie sich vor: Eine täuschend echte Sprachnachricht vom angeblichen Kind erreicht einen Elternteil – der Ton stimmt, die Wortwahl auch, doch es ist ein KI-generierter Betrugsversuch. Genau solche Szenarien sind keine Zukunftsmusik mehr, sondern bereits Realität. Das verleiht der Cybersicherheitsbranche enorme Relevanz – nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich.

Der Markt explodiert – und ist noch lange nicht am Ende

Cyberangriffe finden heute im Sekundentakt statt. Und mit jeder neuen vernetzten Technologie steigt das Risiko. 15 Milliarden vernetzte Geräte gibt es weltweit – in zehn Jahren soll sich diese Zahl verdoppeln. Jedes dieser Geräte braucht Schutz. Gleichzeitig fehlen weltweit über 3 Millionen Fachkräfte im Bereich der Cybersicherheit. Die Antwort darauf: KI-basierte Sicherheitslösungen, die automatisch Angriffe erkennen und abwehren können.

Daher ist es kaum überraschend, dass Unternehmen ihre Ausgaben für Cybersicherheit massiv erhöhen. Zwei Drittel aller Firmen weltweit planen laut Expertenmeinung, 2025 mehr Geld in digitale Sicherheit zu investieren als im Vorjahr. Besonders gefragt sind Lösungen, die nicht nur klassische EDV schützen, sondern auch Cloudsysteme, industrielle Anlagen, kritische Infrastruktur und sogar autonome Fahrzeuge absichern.

Cybersecurity-Fonds: So wird investiert

Fonds, die sich auf Cybersicherheit konzentrieren, bündeln gezielt Aktien von Unternehmen, die in diesem zukunftsträchtigen Sektor aktiv sind. Doch die Auswahl erfolgt nicht beliebig. Vielmehr unterliegt sie klaren, oft mehrstufigen Kriterien:

  1. Thematische Fokussierung
    Zunächst wird geprüft, ob das Unternehmen tatsächlich einen maßgeblichen Anteil seines Umsatzes im Bereich Cybersicherheit erwirtschaftet. Reine Tech-Konzerne ohne Sicherheitsbezug oder Mischkonzerne ohne klare Cyber-Sparte werden in der Regel ausgeschlossen.
  2. Innovationskraft & Technologieeinsatz
    Besonders gefragt sind Unternehmen, die eigene, hochentwickelte Sicherheitslösungen anbieten oder durch den Einsatz von KI neue Standards im Bereich Threat Detection, Netzwerküberwachung oder Datenschutz setzen. Auch Start-ups mit disruptiven Technologien können bei entsprechender Marktrelevanz aufgenommen werden.
  3. Marktposition & Wachstumspotenzial
    Fondsanbieter analysieren die Wettbewerbsposition eines Unternehmens: Wie groß ist der Marktanteil? Wie schnell wächst der Kundenstamm? Wie gut ist das Unternehmen international aufgestellt? Ziel ist es, auf die Akteure zu setzen, die das Potenzial haben, langfristig Marktführer zu werden.
  4. Finanzkennzahlen & Stabilität
    Auch wenn Innovation wichtig ist – ein solides Fundament zählt. Unternehmen müssen über stabile Einnahmen, ein nachvollziehbares Geschäftsmodell und gesunde Bilanzen verfügen. Fonds setzen dabei oft auf eine Mischung aus etablierten Marktführern und vielversprechenden Newcomern.
  5. Nachhaltigkeit & ESG-Kriterien
    Immer mehr Fonds legen zusätzlich Wert auf Nachhaltigkeit. Unternehmen, die gegen Umwelt- oder Sozialstandards verstoßen, haben auch im Cybersecurity-Bereich oft keine Chance auf Aufnahme. Denn Cybersecurity bedeutet auch: verantwortungsvoller Umgang mit Daten, Transparenz und Vertrauen.

Wachstumsfaktor KI – Turbo für Sicherheit und Bedrohung

KI ist zweischneidig: Auf der einen Seite hilft sie, Bedrohungen schneller zu erkennen und abzuwehren – etwa durch Analyse von Milliarden Datenpunkten in Echtzeit. Auf der anderen Seite nutzen auch Hacker zunehmend KI, um Angriffe zu automatisieren, Schwachstellen auszuspähen oder sogar die Sicherheitsmaßnahmen ihrer Opfer zu umgehen.

Deshalb wird Cybersicherheit immer mehr zum Wettrüsten – zwischen Angreifern und Verteidigern. Und Unternehmen, die dabei technologisch die Nase vorn haben, sind besonders gefragt.

Fazit: Sicherheit ist das neue Wachstum

Cybersicherheit war lange ein technisches Randthema. Heute ist sie ein zentrales Element jeder modernen Infrastruktur – vom Krankenhaus bis zur Cloud. Der Bedarf wächst rapide, und mit ihm die Investitionschancen.

Cybersecurity-Fonds bieten Anlegern die Möglichkeit, gezielt in diesen Megatrend zu investieren – gestreut über verschiedene Unternehmen, selektiert nach klaren Zukunftskriterien. Wer frühzeitig einsteigt, profitiert nicht nur von technologischem Fortschritt, sondern auch von einem global wachsenden Bewusstsein für digitale Sicherheit.

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Dusko Stanic
Dusko Stanic verfügt über drei Jahrzehnte Erfahrung in der Finanzbranche. Seine berufliche Laufbahn begann er bei der Kreissparkasse in Waiblingen, wo er fundierte Kenntnisse im Anlage- und Kreditgeschäft erwarb. In den folgenden Jahren erweiterte er sein Fachwissen bei zwei unabhängigen Finanzdienstleistern in Ludwigsburg. So erlangte er Kompetenzen auch im Bereich der Versicherungen. Seit 2025 ist er mit seinem Unternehmen wieder in Waiblingen tätig. Im Laufe seiner Karriere entwickelte er eine besondere Expertise im Investmentbereich – mit einem Fokus auf Megatrends, wie technologische Innovationen und nachhaltige Branchen. Diese Themen bilden bis heute den inhaltlichen Schwerpunkt seiner Arbeit. Im Großraum Stuttgart engagiert sich Dusko Stanic seit fast zwanzig Jahren in der Erwachsenenbildung. Dabei gibt er sein Wissen in Form von Seminaren und Vorträgen zu unterschiedlichen Finanzthemen weiter. Es gelingt ihm, komplexe Inhalte praxisnah und verständlich zu vermitteln.